Neuromotorische Schulreife testen und fördern mit der INPP-Methode von Sally Goddard Blythe
Seit den 1970er Jahren forscht das INPP (Neuro-Physiologische Psychologie) in Chester/England unter der Leitung von Peter Blythe und Sally Goddard Blythe an den Auswirkungen und Möglichkeiten frühester Störungen in der Entwicklung des zentralen Nervensystems auf die kindliche Entwicklung in Zusammenhang mit Motorik, Lernen, Verhalten und Wahrnehmung. Dabei haben sie frühkindliche Reflexe, die über ihren normalen Wirkungszeitraum hinaus persistieren, als mitverantwortlich für Entwicklungsauffälligkeiten ausgemacht.
Im Regelschulsystem zeigt ein bedeutender Prozentsatz von Kindern unreife motorische Fähigkeiten und Haltungsauffälligkeiten. Dies ist bei vielen der Kinder auf die fortgesetzte Präsenz von Restreaktionen frühkindlicher Reflexe zurückzuführen, die normalerweise bei Kindern bis zum sechsten Lebensmonat präsent sind und dann allmählich von Halte- und Stellreaktionen abgelöst werden. Studien haben ergeben, dass es zwischen unreifen motorischen Fähigkeiten und der Schulleistungen einen direkten Zusammenhang gibt.
Entwicklungsbezogenes INPP-Bewegungsprogramm
Das vom Institut für Neuro-Physiologische Psychologie (INPP) entwickelte Bewegungsprogramm unterscheidet sich im Vergleich zu vielen anderen Programmen dadurch, dass es in der Praxis evaluiert worden ist und dass es eine Möglichkeit zur Überprüfung anbietet, mit dem der neuromotorische Status eines Kindes vor und nach dem Interventionsprogramm erfasst werden kann.
Die in dem Bewegungsprogramm enthaltenen Screening-Tests sollten von LehrerInnen, ÄrztInnen und anderen Fachleuten in den Bereichen Kindesentwicklung und Erziehung ausschließlich als Screening-Werkzeug angewendet werden.
Die Tests liefern keine ausreichend gründliche Information, um eine Diagnose zu rechtfertigen. Auch ist damit nicht beabsichtigt, neurologische Standarduntersuchungen und psychologische oder pädagogische Testverfahren zu ersetzten, die normalerweise von ausgebildeten ÄrztInnen, PsychologInnen, TherapeutInnen und anderen professionellen Fachleuten durchgeführt werden.
Fachkräfte, die mit Kindergruppen arbeiten, können mit einer angemessenen Unterstützung und Anleitung darin unterwiesen werden, die Zeichen einer neuromotorischen Unreife zu erkennen, so dass erforderliche Maßnahmen angestoßen oder motorische Förderprogramme eingeführt werden können.
Das neuromotorische Bewegungsprogramm des INPP besteht aus einer Folge täglicher Übungen, die auf den Bewegungen basieren, die das Kind in der Regel im ersten Lebensjahr gemacht hat. Unter Aufsicht der pädagogischen Fachkraft sollten die 5-10minütigen Übungen täglich an jedem Schultag ausgeführt werden.
Das INPP-Bewegungsprogramm unterscheidet sich dahingehend von anderen Programmen, dass es die Kinder genau an den Anfang des Gleichgewichtstrainings und der postularen Entwicklung zurückführt.
Zusätzlich zu dem Screening-Test wurde ein entwicklungsbezogenes Bewegungsprogramm für den Einsatz an Schulen und Vorschulen von Sally Goddard Blythe erstellt.
LehrerInnen, ErzieherInnen und andere PädagogInnen können in einem 2tägigen Fortbildungskurs in der Anwendung des Screening-Tests geschult werden und sind dadurch befähigt, Kinder in der Klasse oder aus der Kindergartengruppe mit Zeichen neuromotorischer Unreife zu erkennen, um mit diesen ein wirkungsvolles Interventionsprogramm zu beginnen.
Das Bewegungsprogramm wurde für ganze Schulklassen, Kindergartengruppen oder auch kleinere ausgewählte Gruppen konzipiert.
Die Übungen aus dem Vor-/ Schulprogramm sind nicht für die Behandlung einzelner Kinder bestimmt.
Ich biete Vorträge und die Fortbildung für das INPP-Gruppenprogramm an.
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